Mandeloperation

Treten immer wieder vergrößerte Rachenmandeln (Tonsilitis) und Mandelentzündungen im Hals und Rachen auf, so ist das besonders lästig – auch wenn die Beschwerden der Mandel häufig nach wenigen Wochen wieder abklingen. Abhilfe für den Patienten kann eine Mandeloperation (Tonsillektomie mit vollständigem Entfernen der Gaumenmandeln oder Tonsillotomie mit teilweisem Entfernen der Mandeln) schaffen und ist unter Umständen sinnvoller und zielführender als eine immer wiederkehrende Behandlung einer Mandelentzündung mit Antibiotika oder das dauernde Lutschen von Halsbonbons. Der Eingriff wird unter Narkose durchgeführt, die Mandeloperation ist mit kaum Schmerzen verbunden und ist bereits nach 30-45 Minuten vorüber.

Mandeln entfernen

Hausmittel können die Beschwerden zwar etwas lindern – dennoch ist es einen Gedanken an eine Operation wert, wenn die Beschwerden häufig wiederkehren.

Die Entfernung der Mandeln in einer Mandel-OP kann dann eine sehr sinnvolle und effektive Lösung darstellen. Eine Mandeloperation ist ein Routineeingriff und gehört mit zu den am häufigsten durchgeführten Operationen. Die OP ist in weniger als einer halben Stunde überstanden.

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Ständig Mandelentzündungen – und nun?

Bei mehrmals im Jahr auftretenden Mandelentzündungen stellt sich die Frage, ob man darauf wartet, ob von alleine eine Besserung eintritt – denn wirklich gefährlich wird eine Mandelentzündung in den seltensten Fällen, sie ist nur ziemlich lästig. Bei Kindern besteht die Möglichkeit, dass sich die Beschwerden an den Mandeln beim Kind mit zunehmendem Alter und dem Wachstum von alleine geben. Bei vergrößerten Gaumenmandeln (Tonsillitis) und generell einem Verkleinern der Atemwege sollte man sich ebenfalls überlegen, ob bei einer Entzündung ein operativer Eingriff mit einem Entfernen der Mandeln nicht die beste Lösung für die Beschwerden darstellt. Oft werden solche Indikationen bereits vom Hausarzt – wenn auch nicht unbedingt nahegelegt – aber zumindest doch ins Gespräch gebracht. Sie wägen dann für sich ab, welche Behandlung Ihnen am meisten zusagt.

Eine kleine Entscheidungshilfe können die Antworten auf folgende Fragen sein:

  • Ist es durch Abwarten besser geworden? Oder sind Sie länger krank?
  • Soll eine vollständige (Tonsillektomie) der Mandel bzw. der Mandeln oder eine teilweise (Tonsillotomie) Entfernung der Gaumenmandeln durchgeführt werden? Ambulant oder stationär?
  • Wie stark sind die Beschwerden? Haben Sie starke Schmerzen? Gibt es schon Komplikationen wie beispielsweise Eiteransammlungen um die Mandeln herum? Gar Blut?
  • Wie oft treten Mandelentzündungen mit ihren Beschwerden auf? (Ist es gar schon chronisch?)
  • Wie sind die Erfolgsaussichten des operativen Eingriffs an den Mandeln zu bewerten?
  • Gibt es zusätzlich zur Entzündung noch andere Erkrankungen, die berücksichtigt werden müssen?

Um diese Fragen für sich zu beantworten, überstürzen Sie nichts! Informieren Sie sich gründlich und lassen Sie sich auch gerne von uns beraten.

Vor allem Kinder sind betroffen

Kinder und Heranwachsende haben ungleich öfter als Erwachsene Mandelentzündungen. Bleibt manch ein Erwachsener ein Leben lang verschont, so trifft es manche Kinder gleich mehrere Male im Jahr. Dass sie - und mit ihnen die sie betreuenden Eltern – krank sind und jedes Mal gleich für ein bis zwei Wochen in Schule und Beruf ausfallen, ist die eine Sache. Dass es nicht angenehm ist, sich jedes Jahr wochenlang mit Halsschmerzen, Fieber und Atembeschwerden zu quälen, eine andere. Gerade bei Kindern gibt sich im Laufe der Zeit die Anfälligkeit für Mandelentzündungen und die Häufigkeit der Erkrankung geht auf ein normales Maß zurück. Abwarten und hoffen wäre daher die eine Strategie… - die andere wäre, proaktiv zu handeln und mit einem kleinen operativen Eingriff die Chance auf Besserung zu erhalten.

Wann ist eine Operation sinnvoll?

Werden die Gaumenmandeln (Tonsillen) entfernt, können sie sich auch nicht mehr entzünden. Eine Tonsillektomie (Entfernung der Mandeln) kann daher dazu beitragen, dass der Patient weniger Beschwerden hat und auch weniger häufig. Besonders sinnvoll ist ein Eingriff bei Personen mit stärkeren Beschwerden, die also mehrere Male im Jahr unter einer Mandelentzündung leiden. Ganz ausschließen lassen sich Halsentzündungen und Beschwerden im Hals und im Rachen freilich auch damit nicht, denn nicht nur die Mandeln können sich entzünden, sondern auch das umgebende Gewebe. Diese Beschwerden und auch Schmerzen sind auch nach einer Tonsillektomie noch möglich, aber Studien zufolge bei Weitem nicht mehr in der vorherigen Häufigkeit. Die Betroffenen sind daher nach einer Operation im Schnitt einige Tage bis Wochen pro Jahr weniger krank.

Risiken einer Mandeloperation

Je jünger ein Kind ist, eine umso wichtigere Funktion nehmen die Mandeln (Tonsillen) in Bezug auf das Immunsystem ein. Die Theorie, dass eine Operation das Immunsystem schwächen könnte, ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt. Gerade bei den ganz kleinen Kindern und im Kindergartenalter kommt aber der Risikofaktor dazu, dass in diesem Alter noch nicht genügend Blutreserven im Körper vorhanden sind, um ein eventuelles Nachbluten der Operationswunde verkraften zu können. Vielfach wird daher bei einer Mandelentzündung von einer Operation für die ganz jungen Patienten abgeraten. Die Chance, dass sich die Anfälligkeit mit der Zeit verwächst ist höher als bei älteren Kindern und in den sehr seltenen Fällen, bei denen es schwerwiegende Komplikationen und Folgen gab, handelte es sich um Kleinkinder. Dabei kam es zu Nachblutungen der Wunde, die als Notfall gelten, da es je nach Blutungsstärke zu größerem Blutverlust kommen kann und vor allem, weil das Blut heruntergeschluckt wird – und dies ist beides nach außen hin nicht sichtbar oder wahrnehmbar. Von Nachblutungen sind etwa 5 Prozent der operierten Kinder betroffen, bei knapp der Hälfte von ihnen ist im Schnitt dann eine Nachoperation erforderlich.

Zudem geht man das „Risiko“ ein, dass sich die Beschwerden mit der Zeit auswachsen können und man dann im Nachhinein betrachtet die Operation vielleicht gar nicht gebraucht hätte. Allerdings kann man das im Vorfeld natürlich nicht wissen.

Hinzu kommen die üblichen Risiken, die es bei einem jeden chirurgischen Eingriff zu beachten gilt. Die Narkose selber und wie diese vertragen wird, eine schmerzende Wunde nach der Operation und eventuelle vorübergehende Schluckbeschwerden oder Geschmacksstörungen können eine unangenehme, aber zum Glück nur kurz andauernde, Nebenwirkung sein. In jedem Fall sollte man sich gründlich über die Chancen und Risiken eines Eingriffs informieren, sprechen Sie uns zu diesen Themen gerne an – wir helfen weiter!

Die Mandeloperation

Bei einer Mandeloperation werden die Mandeln entweder vollständig im Rahmen einer Tonsillektomie oder teilweise (Tonsillotomie) entfernt. Das geschieht entweder mit Hilfe von medizinischen Instrumenten (z.B. Schere) oder durch eine thermische Methode, die Hitze eines Radiofrequenzgerätes die Wunde direkt verschließt. Ungefähr eine halbe Stunde bis 45 Minuten dauert der komplette Eingriff.

Fragen Sie uns direkt nach unserer Einschätzung bezüglich einer vollständigen oder einer teilweisen Mandelentfernung. Eine Teilentfernung ist schonender und der Patient ist nach dem Eingriff schneller wieder auf der Höhe, kann früher wieder essen und hat weniger Schmerzen. Auch das Risiko einer Nachblutung ist geringer. Allerdings ist noch nicht abschließend wissenschaftlich geklärt, ob eine Teilentfernung ausreichend ist, um künftige Mandelentzündungen zu verhindern bzw. zumindest zu verringern.

Nach der Operation

Egal, für welche Variante man sich entscheidet – eine gute Nachsorge muss sein. Klar ist, es ist ein chirurgischer Eingriff und es wird eine Wunde geben, die schmerzen wird. Die Beschwerden klingen jedoch nach wenigen Tagen ab und können auch mit Schmerzmitteln wie Tabletten oder Zäpfchen gelindert werden. Wichtiger ist jedoch, dass sich der Patient unbedingt einige Tage schont, damit das Risiko von Nachblutungen verringert wird. Das bedeutet im Allgemeinen: Kein Sport, kein schweres Heben und Tragen in den ersten Tagen nach der Operation. Scharfe und saure Speisen können die Wunde zusätzlich reizen, weshalb auch darauf besser verzichtet werden soll.

FAQ – kurze Antworten auf häufige Fragen

Was wird bei der Mandeloperation eigentlich gemacht?

Bei einer Mandeloperation werden die Mandeln vollständig (Tonsillektomie) oder teilweise (Tonsillotomie) entfernt. Mit Hilfe eines Lasers oder mit Hilfe einer Schlinge stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Eine Teilentfernung der Mandel ist schneller überstanden, da die Wunde kleiner ist und weniger Gewebe entfernt werden muss. Es wird daher bei einer Teilentfernung weniger häufig zu Nachblutungen kommen und auch die Schmerzen nach dem Eingriff sind deutlich geringer als bei einer vollständigen Entfernung. Auch kann der Patient nach dem Eingriff früher wieder essen.

Dennoch kann es bei häufig wiederkehrenden Mandelentzündungen sinnvoll sein, das Verfahren der kompletten Mandeloperation zu wählen. Auch wenn nach einer Teilentfernung das Mandelgewebe wieder nachwächst (das kann nach einigen Jahren passieren) und dann erneut Mandelentzündungen auftreten, kann in einem zweiten Eingriff dann die vollständige Tonsillektomie durchgeführt werden.

Für beide Verfahren sind verschiedene Operationstechniken denkbar. Die klassische Methode ohne Hitze (Dissektion) bedient sich mechanischen Instrumenten wie Scheren oder Schlingen, um die Mandeln damit zu entfernen. Die Diathermie arbeite mit Hitzeentwicklung und entfernt die Mandeln mithilfe eines Lasers oder eines Radiofrequenz-Gerätes. Durch die Hitzeentwicklung wird die Wunde direkt verschlossen.

Wann ist eine Mandeloperation sinnvoll?

Schmerzen im Hals und Schluckbeschwerden häufen sich und es treten immer wieder Mandelentzündungen auf? Antibiotika helfen auch nicht (mehr)? Wer mehrmals pro Jahr unter entzündeten Mandeln leidet und dadurch in seinem Alltag stark belastet ist, kann eine Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) in Erwägung gezogen werden – in der Hoffnung, dass diese Behandlung die Entzündungen seltener oder im besten Fall überhaupt nicht mehr auftreten lässt.

Wie lange dauert die Heilung?

Eine Teilentfernung der Mandeln heilt in der Regel schneller als bei einer vollständigen Entfernung, da die Wunde kleiner ist. Da die Effektivität der teilweisen Entfernung nicht hinreichend belegt ist, wird eine vollständige Entfernung empfohlen. In diesem Fall dauert der Heilungsprozess wenige Wochen an, bis die Wunde verheilt ist und es nicht mehr zu Nachblutungen kommt.

Ist eine Mandeloperation schmerzhaft?

Vom Eingriff selber werden Sie nichts mitbekommen, da die Behandlung unter Vollnarkose durchgeführt wird. Nach dem Aufwachen kommt es zu Wundschmerzen, die einige Tage bis wenige Wochen anhalten können und durch schmerzlindernde Medikamente gut in den Griff zu bekommen sind.

Wie lange halten die Beschwerden nach dem Eingriff an?

Die ersten Tage nach dem Eingriff können ein wenig unangenehm sein, da die Wunde noch frisch ist und es beim Schlucken schmerzt. Die Beschwerden sind meist nach wenigen Tagen deutlich weniger oder gar ganz verschwunden. Hin und wieder kann es jedoch auch 1-2 Wochen dauern. Die Beschwerden lassen sich mit schmerzlindernden Medikamenten recht gut eindämmen.

Ist eine Narkose notwendig?

Ja, der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt.

Wie verhält man sich nach der Behandlung richtig?

In der ersten Zeit nach der Behandlung sollten keine schweren körperlichen Tätigkeiten ausgeführt werden, damit das Risiko für Nachblutungen sinkt. Das bedeutet, keine schweren Lasten zu tragen und auch einige Wochen auf Sport zu verzichten. Weiche Nahrung gerade direkt nach dem Eingriff schont die Wunde, scharfe Zutaten und Säuren sollten dennoch nicht enthalten sein.

Wo kann man eine Mandeloperation machen lassen?

Die Operation wird unter Vollnarkose durchgeführt. In unserer Praxis mit modernem Operationssaal sind wir bestens ausgerüstet.

Wie lange dauert die Behandlung?

Eine Mandeloperation ist ein recht kleiner Eingriff, der in etwa bei einer halben Stunde liegt.

Ist eine Mandeloperation gefährlich?

Eine Mandeloperation ist ein Routineeingriff und verläuft im Normalfall ohne weitere Komplikationen. Sollten Blutungen im Nachhinein auftreten, ist das unbedingt mit dem behandelten Arzt zu besprechen – je größer der eventuelle Blutverlust ist, umso schneller sollte dies geschehen. Daneben bestehen allgemeine Risiken der Wundheilung sowie der Nebenwirkungen der Narkose.

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